
Kleiderschrank ausmisten hilft der guten Laune
Nein, es gehört nicht zu meinen Lieblingsbeschäftigungen: Garderobe im Frühjahr und Herbst wechseln. Warum weiß ich eigentlich gar nicht. Meist dauert es gerade mal 2 Stunden, wenn ich für mich und die Kinder die Kleidung neu sortiere. Inzwischen weiß ich also, den Kleiderschrank ausmisten ist bei uns keine große Sache. Weil wir kontinuierlich dranbleiben.
Meinen Kunden rate ich ja immer, Tätigkeiten nicht zu bewerten. Gar nicht erst überlegen, ob man etwas mag oder nicht. Denn ist dieser Gedankenweg erstmal eingeschlagen, hat man schon gleich einen Widerstand aufgebaut. Weil ich meinen Kundinnen und Kunden nur Ratschläge gebe, die ich auch selbst erprobt habe, oder immer noch täglich erprobe, gehört also auch das Nicht-Bewerten zu meinen täglichen Übungen. Ich beherzige das schon einige Zeit und kann aus eigener Erfahrung sagen: Ja, es funktioniert. Aber dranbleiben muss man halt schon.
Die Kinder mit einbeziehen
Gerade wenn Sie Kinder haben, ist diese Herangehensweise Gold wert. Wenn Sie Hausarbeit und alles was mit Ordnung halten zu tun hat, nicht beseufzen, dann werden Ihre Kinder das auch nicht als schwere Bürde empfinden. Klar, lästig ist es schon. Aber eben kein schweres Schicksal. Damit tun Sie sich und Ihren Kindern einen riesigen Gefallen. Schließlich hat man ja doch täglich mit dem Thema zu tun. Es ist also schon ziemlich schlau, einer täglichen Aufgabe nicht mit täglichem Widerstand zu begegenen.
Sie sehen einmal mehr: es geht nicht immer nur um das schlichte Aufräumen und Ausmisten. Es hängt mit sovielen anderen Dingen zusammen und man kann soviel über sich und seine Einstellungen lernen.
Zurück zum Kleiderschrank. Weil der Garderobenwechsel nicht zu meinen Highlights gehört (ja genau, auch ich habe noch Übungsfelder in punkto Einstellung), schiebe ich es immer etwas vor mir her. Absolut letzter Termin ist Ende April. Ich kündige mein Vorhaben also beim Frühstück an und frage meine Söhne, ob sie mir helfen wollen. “Jaaaaaa”. (Kinder haben bei sovielen Dingen noch keine negative Assoziation – meist schaffen erst wir Erwachsenen sie ihnen einzupflanzen). Ich hatte natürlich auf diese Reaktion gehofft, weil ich so auch meine eigene Einstellung neu justieren konnte.
Kleiderschrank-Makeover
Machen Sie aus Ihrem Kleiderschrank eine Schatzkiste. Mein Motto “Vom Wühlen zum Wählen”.
- Erstellen Sie sich einen zielgerichteten UND machbaren Ablaufplan
- lernen Sie mit einfachen Tricks Ihren üblichen Bedenken beim Aussortieren zu durchschauen und hinter sich zu lassen
- strukturieren Sie Ihren Kleiderschrank alltagstauglich
- verstehen Sie, was hinter Frust- und Fehlkäufen steckt und wie Sie ab jetzt immun dagegen sind
Ausmisten ganz nebenbei
Also raus mit allen Winterklamotten und alles aufs Bett geschmissen. Dabei haben wir gleich aussortiert, was im nächsten Jahr noch zu gebrauchen ist, was wir auf dem Kinder-Flohmarkt verkaufen wollen und was schon so fertig aussah, dass es in den Müll kommt. Auch ich habe mich von einigen Dingen verabschiedet, die ich mal wieder den ganzen Winter nicht anhatte: eine fade Weste, ein steifer Jeansrock, ein Pulli mit Hunderten von Knötchen (zwar selbstgestrickt und warm, aber einfach viel zu räudig in der Optik).
Danach packten wir die Sommersachen aus. Ach, was für eine Freude. Leichte T‑Shirts in knalligen Farben und kurze Hosen für die Kinder. Sommerkleider, luftige Hosen und meine selbstgestrickten Sommerpullis für mich. Jedes Jahr gibt es Überraschungen. Kleider an die ich mich gar nicht mehr erinnert habe. Es ist fast ein bißchen, wie neu gekaufte Kleidung auspacken.
Auch die Sommerkleidung wird gleich kritisch begutachtet. Dabei standen auch die beiden Kleider auf dem Foto zur Überprüfung. Ich hatte sie 2001 in Vietnam nähen lassen und kaum angehabt. Zumindest das vietnamesische Kleid ist jetzt ausgezogen. Ich habe es zum Humanashop auf der Taborstraße gebracht. Vielleicht sehe ich ja mal eine Frau in Wien damit. Würde mich freuen.
Weil vieles doch ganz schön zerknittert ist, kommt es gleich in die Waschmaschine. Der schlaue Tipp einer Verkäuferin erspart mir bei den meisten Kleidungsstücken auch das Bügeln: kleine Schleuderzahl = kaum Falten.
Für die Kinder kommt das Beste am Schluss. Nachdem die Winterkleidung in den Vakuum-Beuteln verschwunden ist, saugen sie mit großer Faszination die Luft raus und kommentieren unter Quietschen, wie die Beutel immer flacher und härter werden.
Wenn jetzt Mitte Mai die Eisheiligen zuschlagen, werde ich zwar wohl ein paar Tage ratlos vor dem Kleiderschrank stehen, aber man kann ja nicht auf alle möglichen Wetterbedingungen vorbereitet sein.
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Und übrigens: wir misten nicht aus. Wir machen eine Bestandsaufnahme: des Lebens, der Wünsche und der Bedürfnisse.
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