
Ich wette, Sie wissen über Ordnung eine ganze Menge. Sie haben einen Haufen Infos, zum Thema “Ordnung machen” gesammelt. Ich wette, Sie haben zuhause Bücher wie “Die magische Küchenspüle” oder “Magic Cleaning” oder “Das kann weg”. In Ihren Lesezeichen am PC finden sich Videos von verschiedenen Youtuber*innen und empfohlenen Ordnungshelfern. Sie speichern sich Live-Hacks und drucken sich Checklisten aus. So wie viele meiner Kund*innen das bisher gemacht haben.
Zuviel Info sorgt für Chaos im Kopf
Corinna hat das genauso gemacht. Sie hat gelesen, geschaut, gesammelt, ausgeschnitten und Pläne gemacht. “Ich weiß theoretisch genau wie Ordnung machen geht, aber ich mach’s einfach nicht. Ich weiß nicht wo ich anfangen soll. Und wenn ich mal anfange, höre ich nach kurzer Zeit wieder auf, weil mir wirklich alles zuviel wird.“
Logisch Corinna. Du hast einfach zuviel Infos gesammelt. So hast Du zum Chaos zuhause auch noch Chaos in Deinem Kopf geschaffen.
Corinna ist kein Vorwurf zu machen. Wir Menschen möchten für große Aufgaben gerne perfekt vorbereitet sein. Es darf keine Frage offen bleiben. Je besser wir uns vorbereiten – so unser Irrglaube, desto eher haben wir Erfolg. Aufgaben vor denen wir vielleicht sogar auch noch Bammel haben, sollen außerdem gleich funktionieren, weil wir sie hinter uns bringen wollen. Allerdings ist Ordnung machen sowieso keine einmalige Aufgabe – das mal so als Seitenanmerkung.
Ordnung machen ist keine komplexe Wissenschaft
Was passiert aber, wenn wir uns ewig vorbereiten und alle Infos sammeln, die wir in die Finger kriegen? Sie ahnen es bereits. Nichts. Und zwar gar nichts. Denn bevor Sie auch nur den ersten Schritt machen können, um das Chaos zu Hause zu beseitigen, sind Sie damit beschäftigt, das Chaos in Ihrem Kopf zu zähmen. Wo zuerst Ordnung machen? Die eine sagt dort, die andere da. In welcher Reihenfolge? Die eine sagt dort, die andere da. Was soll ich vorbereiten? Die eine sagt das, die andere jenes. Und überhaupt was sagt eigentlich nochmal Autorin xy? Da hatte ich doch dieses Buch.…. Wo ist das denn eigentlich?
Grundsätzlich haben wir es nicht mit einer hochkomplexen Wissenschaft zu tun. Viele Ratschläge wiederholen sich und sind lediglich leicht abgewandelt. Den Unterschied machen jene, die es schaffen einen Schalter in Ihrem Kopf umzulegen. Wenn das jemandem gelingt, ist es Ihnen auch einigermaßen egal, ob sich irgendwo da draußen vielleicht ein noch besserer Tipp findet.
Viele fange auch nach einer Methode an. Durchaus motiviert. Aber dann kommt unweigerlich der Punkt, an dem es schwierig wird. Was läge näher, als der Methode die Schuld zu geben? War halt doch die falsche. Der logische nächste Schritt scheint also, die Methode zu wechseln. Ich darf Sie hier und jetzt desillusionieren: auch bei der nächsten Methode werden Sie an genau den gleichen Punkt kommen. Was läge also näher als zu sagen: “Ordnung machen funktioniert bei mir einfach nicht.”
Der Schalter im Kopf
Nicht immer finden wir aber jemanden, der es schafft, den Schalter in unserem Kopf zu kippen. Was also tun? Dann sollten wir die Person zu Rate ziehen, die immer für uns da ist – oder zumindest sein sollte. Uns selbst.

Ordnung halten ganz nebenbei?
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Ich weiß, dass ich als Ordnungscoach auch nur begrenzte Möglichkeiten habe. Deshalb versuche ich die “Hebel-Aufgabe” auch an meine Kund*innen abzugeben. Seit einigen Jahren mache ich das mit der Leuchtturm-Arbeit. Alle meine Kund*innen – egal ob in Kursen oder im 1:1 Coaching, bekommen von mir ein Übungsset, mit dem sie selbst ihren Hebel umschalten können. Das Ordnung machen hat deshalb nicht weniger Aufgaben – Ausmisten müssen alle. Auch ich. Die täglichen kleinen Ordnungsroutinen müssen alle erledigen. Auch ich. Der Hebel schaltet nur den Widerstand aus, motiviert uns dranzubleiben und lenkt den Fokus auf das Ergebnis und weg von der Aufgabe. Außerdem trennt er die Aufgabe von Bewertungen wie “öde” oder “anstrengend”.
Ordnung machen klappt nicht vom Sofa aus
Ich möchte nochmal auf diesen unseligen Punkt zurückkommen, an dem das Aufräumen stockt. Der Punkt, an dem Sie denken: “Diese Methode bringt nichts”. Aufgeben ist hier die schlechteste Option. Denn egal welchem System Sie folgen – Sie werden immer wieder Momente haben, an denen Sie (trotz all der akribischen Vorbereitung) hilflos und überfordert sind. Das bedeutet eigentlich meist nichts anderes, als dass Sie gerade einen Entwicklungsschritt machen. Knacken Sie die Nuss. Machen Sie eine Pause, aber: bleiben Sie daran. Vertrauen Sie darauf, dass das, was bei vielen anderen geklappt hat auch bei Ihnen klappen wird. Im Coaching gibt es einen Begriff für Menschen, die glauben, bei ihnen hilft gar nichts. Man nennt sie “special snowflakes”. Aber obwohl wir natürlich alle Unikate sind – wenn es um Veränderungsprozesse geht, sind wir keine special snowflakes. Es mag schon sein, dass es für jeden und jede eine besonders hilfreiche Methode gibt. Aber wie gesagt: das Ordnungsthema ist keine hochkomplexe Wissenschaft.
Suchen Sie sich eine Person, die Ihnen sympathisch ist und die Sie motiviert. Bei der Sie vielleicht das Gefühl haben “Ja, die könnte meinen Hebel kippen”. Vertrauen Sie dieser Person und ihrer Methode. Schielen Sie nicht dauernd nach rechts und links. Entfolgen Sie auf Social Media allen anderen (damit schließe ich mich ein). Gerade am Anfang ist es wichtig, zuviel Input zu vermeiden. Er sorgt ja doch nur für Verwirrung.
3 Tipps um in Gänge zu kommen
- Schmeißen Sie Ihre Checklisten weg. Checklisten sind erst sinnvoll, wenn Sie schon eine gute Grundordnung haben. Entsorgen Sie auch alle Listen zur Planung Ihres Aufräumprojekts. Folgen Sie Ihrer Energie. Überlegen Sie sich einfach immer zwei Alternativen: eine Aufgabe für Tage, an denen Sie voller Motivation sind und eine, die Sie auch an müden, kraftlosen Tagen schaffen.
- Überlegen Sie sich eine Strategie, wie Sie mit der “Nuss” umgehen werden. Was werden Sie in dem Moment tun, an dem Sie merken dass Sie überfordert sind? Dann kommen Sie sofort von der Überforderung wieder in die Kontrolle – denn Sie kennen die nächste Aufgabe (z.B. “an meinem Hebel arbeiten” oder “an die frische Luft gehen”). Legen Sie einen Zeitraum für diese Unterbrechung fest. Machen Sie sich bewusst, dass auch das Nussknacken Teil Ihres Ordnungsprojekts ist. Wenn Sie also eine Strategie für diese Aufgabe haben, kümmern Sie sich also auch währenddessen um die Ordnung. Es ist keine vergeudetet Zeit.
- Holen Sie sich jemanden an Ihre Seite, der Sie am Ball hält. Das kann ein Freund sein, der Sie vor und nach Ihren Ordnungseinheiten anruft. Eine Kollegin, der Partner, die Cousine. Wichtig ist nur: es muss jemand sein, der Sie in ihrem Vorhaben 100% ernst nimmt und Sie nicht nur in Watte packt.
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Und übrigens: wir misten nicht aus. Wir machen eine Bestandsaufnahme: des Lebens, der Wünsche und der Bedürfnisse.
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