Ord­nung hal­ten: 5 Tipps für Ihren Haus­halt

Die richtige Entscheidung für die Ordnung hilft dabei, Ordnungsroutinen einzuhalten

Eine der häu­figs­ten Fra­gen, die mir gestellt wird ist: “Warst Du immer schon so ordent­lich?“
Nun, ich kann diese Frage gar nicht beant­wor­ten. Meine Mut­ter würde ver­mut­lich sagen “nein, war die Kat­rin nicht.” Ord­nung hal­ten war – anders als z.B. bei Mari Kondo – nicht mein kind­li­ches Hobby.

Im Grunde liegt meine Kind­heit und Jugend dies­be­züg­lich ziem­lich im Nebel. Was ich aber sicher weiß – ich habe nicht wie Marie Kondo meine freie Zeit damit ver­bracht, für mehr Ord­nung im Haus­halt zu sor­gen. Kondo beschreibt in ihrem Buch “Magic Clea­ning” wie sich sich halb um den Ver­stand sor­tierte und sich fragte “Warum kann ich keine Ord­nung hal­ten?” Irgend­wann hatte sie das Aha-Erleb­nis: ihre Fami­lie hatte ein­fach zuviel Zeug für die Größe der Woh­nung. Mit die­sem Wis­sen bin ich dage­gen schon auf­ge­wach­sen: regel­mä­ßig ent­rüm­peln und Ord­nung hal­ten gehö­ren ein­fach zusam­men. Mei­ner Mut­ter war Ord­nung im Leben immer sehr wich­tig. Natür­lich haben wir des­halb auch unsere Kon­flikte gehabt.

Keine Marie Kondo-Kind­heit

Für Ord­nung sor­gen, das hat – ganz klas­sisch für die 70er Jahre – meine Mut­ter gemacht. In mei­ner Erin­ne­rung war sie oft genervt von mei­ner Faul­heit. Ich selbst kann mir mein Kin­der­zim­mer aber par­tout nicht mehr vor Augen rufen.

Eine ein­zige prä­gnante Erin­ne­rung habe ich und die hat mit einem Joghurt­be­cher zu tun. Ich glaube es war Erd­beer.

Wir hat­ten im Wohn­zim­mer einen super gemüt­li­chen Ohren­ses­sel. Er stand am Fens­ter und man konnte von dort aus in unse­ren Gar­ten sehen. In die­sem Ses­sel zu lesen war eine mei­ner liebs­ten Beschäf­ti­gun­gen nach der Schule. Zu lesen und neben­her irgend­et­was zu essen.

Ord­nung hal­ten ganz neben­bei?
So geht’s!

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  • Zwei Merk­lis­ten
  • Eine Erfolgs­liste

In der besag­ten Erin­ne­rung habe ich wohl einen Erd­beer­jo­ghurt gelöf­felt, wäh­rend ich ein Buch las. Als ich fer­tig war, habe ich nun nicht den Becher gleich in den Müll gewor­fen und den Löf­fel in die Spül­ma­schine gesteckt – nein, ich habe alles in bes­ter Teen­ager­ma­nier auf dem Fens­ter­brett ste­hen las­sen und habe mich mit mei­nem Buch in mein Zim­mer ver­zo­gen.

Nun, meine Mut­ter war wenig begeis­tert. Ich nehme an – auch wenn diese Erin­ne­rung so sin­gu­lär aus mei­nem Gedächt­nis her­aus­ragt – es war wohl nicht das erste Mal.

Es war aller Wahr­schein­lich­keit nach das Tril­li­onste Mal. Und auch das weiß ich noch wie heute: ich konnte die Ent­rüs­tung mei­ner Mama nicht ver­ste­hen. Ich hätte den Joghurt­be­cher samt Löf­fel schon auf­ge­räumt. Ja, in mei­nem puber­tie­ren­den Kopf habe ich das tat­säch­lich geglaubt: “Ich hätte das schon noch auf­ge­räumt.”

In tau­send Jah­ren nicht.

So kann ich wohl im Nach­hin­ein sagen: Ord­nung ler­nen war in mei­ner Kind­heit eine theo­re­ti­sche Ange­le­gen­heit. Ich glaube, ich habe mit­be­kom­men, wie es am Bes­ten funk­tio­niert, aber prak­tisch umge­setzt habe ich es erst viel spä­ter. Die wich­tigs­tes Ord­nungs­tipps waren sicher:

  1. räume Dein Zuhause nicht knall­voll
  2. räume immer gleich alles weg

Auf­räu­men ler­nen als Erwach­sene: Am Anfang stand eine Ent­schei­dung

Lange konnte die Frage (“Warst Du immer schon so ordent­lich”) nicht beant­wor­ten. Erst bei einem Inter­view vor vie­len Jah­ren fiel mir plötz­lich ein, wann das mit mei­ner Ordnungs.…nein “liebe” ist das fal­sche Wort. Also wann das ange­fan­gen hat, mit der Ord­nung und mir.

Es fing in dem Moment an, als ich meine eigene Woh­nung hatte. Ich habe damals eine Ent­schei­dung getrof­fen und die nie mehr in Frage gestellt:

Ich will wenig Arbeit mit mei­ner Woh­nung haben

Diese eine Ent­schei­dung zog seit­dem tau­sende von klei­nen Ent­schei­dun­gen nach sich. Es war ganz ein­fach. Wenn ich nach mei­ner Haupt­ent­schei­dung leben wollte, war es ganz klar, wel­che Fol­ge­ent­schei­dun­gen ich tref­fen musste. Die zweite Frage war also: wie halte ich Ord­nung mit wenig Zeit­auf­wand? Das Ergeb­nis die­ser Folgeentscheidung,um unsere Woh­nung ordent­lich zu hal­ten, ist bis heute:

  • ich habe und hatte nie mehr Dinge, als ich Platz für sie habe
  • ich weiß immer genau was ich habe
  • nach Gebrauch räume ich immer und ohne Aus­nahme alles wie­der an sei­nen Platz

Tat­säch­lich räu­men wir zuhause nie auf!  Ok, es gibt eine Aus­nahme und das ist das Kin­der­zim­mer. Das Kin­der­zim­mer ist der ein­zige Raum, der in regel­mä­ßi­gen Abstän­den nach einem etwas grö­ße­ren Ein­satz ver­langt. Aber auch der ist meist nach 15 Minu­ten erle­digt.

Wenn ich nach Hause komme, könnte ich mich theo­re­tisch ein­fach nur hin­set­zen und nichts tun.

Außer­dem kann ich jeder­zeit und an jedem Ort eine Inven­tur­liste auf­sa­gen. Vor mei­nem inne­ren Auge sehe ich genau, was ich wo habe. Gut,  das klingt jetzt schon fast gru­se­lig. Sagen wir 85% mei­nes Besit­zes. Ich ver­bringe also keine Zeit mit Suchen.

Ord­nung hal­ten heißt sich küm­mern

Der Satz “Ich will wenig Arbeit mit mei­ner Woh­nung haben”, liest sich das fast ein wenig lieb­los. So, als würde ich mich nicht küm­mern wol­len. Als würde ich ein kli­ni­sches Umfeld einer wohn­li­chen Atmo­sphäre vor­zie­hen. Aus lau­ter Faul­heit. Nein, dem ist nicht so.

Bei uns gibt es Deko, ste­hen Fotos in den Rega­len und unsere gesam­mel­ten Sou­ve­nirs in einer Vitrine.

Und das Küm­mern? Natür­lich küm­mere ich mich um die Woh­nung. Viel sogar. Nur die Hand­griffe lau­fen inzwi­schen so neben­her, so auto­ma­tisch, dass ich sie gar nicht mehr bemerke. Ich stelle ledig­lich meine Haupt­ent­schei­dung nicht in Frage. Das ist näm­lich, was das Ord­nung hal­ten so anstren­gend erschei­nen lässt. Die Frage “Soll ich oder soll ich nicht? Will ich oder will ich nicht? Jetzt oder spä­ter?” Dann kommt die Rou­tine aus dem Tritt und die Ener­gie fließt ins Grü­beln.

Ord­nung hal­ten leicht gemacht: Meine 5 wich­tigs­ten Ord­nungs­ideen

Wenn Sie sich nun auch fra­gen “Wie werde ich ordent­lich?” dann emp­fehle ich eine Mischung aus Rou­ti­nen und regel­mä­ßi­gem Aus­mis­ten.

  1. Innere Gren­zen set­zen
    Set­zen Sie sich für jede Kate­go­rie eine innere Grenze: Ist die Tee­lade voll, wird kein neuer Tee nach­ge­kauft.
    Ist die Box mit den gesam­mel­ten Arti­keln “zum spä­ter Lesen” voll, stel­len Sie keine zweite Box bereit. Oder begin­nen Sie einen Sta­pel für Arti­kel, die Sie ganz sicher diese Woche lesen wer­den.
  2. Räu­men Sie alles sofort nach Gebrauch weg. Die Regel “Schließe den Kreis”, hab ich in mei­nem Buch genau beschrie­ben. Räu­men Sie wirk­lich alles wie­der an sei­nen Platz, sobald Sie es nicht mehr brau­chen. Das dau­ert meist nur ein paar Sekun­den, bewahrt Sie aber vor Chaos-Ecken und Auf­räum­nach­mit­ta­gen am Wochen­ende.
  3. Ach­ten Sie auf Effi­zi­enz: alles, was Sie täg­lich brau­chen, soll­ten Sie mit einem Griff zur Hand haben. Zuviel Her­um­schie­ben macht Ihnen das Weg­räu­men schwer.
  4. Fra­gen Sie sich: wie­viel von XY brau­che ich gleich­zei­tig. Das ist vor allem für Klei­dung ein guter Anhalts­punkt.
  5. Lösen Sie keine Pro­bleme, die sich nicht haben. Damit ver­hin­dern Sie, dass Sie unnö­tig Geld aus­ge­ben, Platz ver­schwen­den und Ener­gie fürs Auf­räu­men auf­brin­gen müs­sen.

Chaos in der Woh­nung: Wo anfan­gen?

Ist die Unord­nung sehr groß, kann das über­wäl­ti­gend sein. Selbst wenn sie gar nicht soooo groß ist, fällt vie­len Men­schen der erste Schritt furcht­bar schwer.
Meine Fern­dia­gnose lau­tet auf jeden Fall: als Ers­tes soll­ten Sie eine Bestands­auf­nahme machen und dabei gleich­zei­tig Aus­mis­ten.
Neh­men Sie sich erst­mal nur eine Kate­go­rie vor. Auf gar kei­nen Fall soll­ten Sie mit den Papie­ren begin­nen. Außer natür­lich das Chaos herrscht nur in den Papie­ren.
Pla­nen Sie regel­mä­ßige Aus­mist­ein­hei­ten von min­des­tens drei Stun­den. Und vor allem: fra­gen Sie sich, warum Sie eigent­lich über­haupt Ord­nung haben wol­len. Denn die vie­len klei­nen Ord­nungs­ent­schei­dun­gen kön­nen Sie nur dann fäll­ten, wenn Sie von Ihrer gro­ßen Ent­schei­dung fel­sen­fest über­zeugt sind.
Wie Sie zu Ihrer Leucht­turm-Ent­schei­dung kom­men und wie Sie Schritt für Schritt aus­mis­ten kön­nen, auch dazu fin­den Sie genaue Anlei­tun­gen in mei­nem Rat­ge­ber.

Das Den­ken kommt uns in die Quere

Meine Mama hat damals immer gesagt “Nicht so viel den­ken, ein­fach machen.” Damals fand ich den Spruch unsag­bar doof. Denn: wenn ich doch schon am Den­ken bin, dann kann ich doch nicht auf­hö­ren. Stimmt. Um die Denk­falle vor dem Tun abzu­schal­ten gibt es zwei Mög­lich­kei­ten:

  1. Die eine unum­stöß­li­che Ent­schei­dung ganz aus sich her­aus zu tref­fen. So wie ich, als ich mit mei­nen Umzugs­kar­tons in mei­ner ers­ten eige­nen Woh­nung stand.
  2. Üben, üben, üben. Zuerst fängt man an, sich der Denk­falle bewußt zu wer­den. Ab da wird man sich immer öfter selbst dabei ertap­pen, wie das Den­ken das Tun ver­hin­dert. Dann kommt aller­dings der schwerste Schritt: Tun trotz Den­ken. Je öfter die­ser Ablauf geübt wird, desto schnel­ler kann sich eine Rou­tine ent­wi­ckeln. Ist die Rou­tine da, ist es geschafft.

Also Mama, zumin­dest bei der Ord­nung schaffe ich es, nach Dei­ner Devise zu han­deln. Da, wo ich etwas in mei­nem Ver­hal­ten ändern möchte, denke ich zumin­dest sehr oft an Dich.

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Mit ein­fa­chen Rou­ti­nen kön­nen Sie jeden Tag dafür sor­gen, dass Sie Ihre Wunsch­ordnung zuhause erhal­ten. Ich habe die 9 bes­ten Ord­nungs­rou­ti­nen und die 5 bes­ten Stra­te­gien fürs Durch­hal­ten zusam­men­ge­fasst. Hier kön­nen Sie sie kos­ten­los anfor­dern:
Die 9 bes­ten Ord­nungs­rou­ti­nen

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