Doris Knecht und ihre Schuhe

Katrin-Ordnungscoach-in-Wien__

Doris Knecht traut sich

Liebe Doris Knecht,

das war ja Was­ser auf meine Müh­len, was Sie da am Sams­tag in Ihrer Kolumne geschrie­ben haben. Es ging um Schuhe und um das Wei­ter­ver­wer­ten von Din­gen und um die Schwie­rig­keit, sich von etwas zu tren­nen und um Ehr­lich­keit zu sich selbst.

Sie schei­nen ja schon län­ger kon­sum­kri­tisch und nach­hal­tig zu han­deln, aber jetzt ging es an ein Hei­lig­tum in Ihrem Haus­halt (span­nende Musik, geheim­nis­voll gesenkte Stimme):

DEN SCHUHSCHRANK

Der wurde nun aus­ge­mis­tet. Wenn es Ihnen dabei so ging, wie den meis­ten mei­ner Kun­din­nen, dann hat Sie das ver­mut­lich eine ordent­li­che Por­tion Über­win­dung gekos­tet (es würde mich im Übri­gen bren­nend inter­es­sie­ren, was letzt­end­lich der Anstoß war).

Schuhe im Ver­hör

Ich war aller­schwers­tens begeis­tert, als ich gele­sen habe, WIE Sie die Ent­schei­dung über jedes ein­zelne Paar Schuhe getrof­fen haben. Denn genau so gehe ich auch mit mei­nen Kun­din­nen und Kun­den ihre Gar­de­robe durch: jedes Klei­dungs­stück, das schon län­ger als zwei Jahre im Schrank ver­waist, wird ver­hört. Es ist doch so: es hat schon einen Grund, warum man man­che Dinge ewig nicht trägt: der tolle Pulli hat eine gräss­lich krat­zende Naht; der Rock ist ein­deu­tig ein Steh­rock (im Sit­zen bringt er einen um); das Sakko ist zu eng unter den Ach­seln; das Hemd war ein Trend­kauf, ent­spricht aber über­haupt nicht dem eige­nen Stil; ja und die hoch­ha­cki­gen blauen San­da­len sind eben Sitz­schuhe.

Meis­tens weiß man selbst ganz gut, warum die Dinge im Schrank viel bes­ser auf­ge­ho­ben sind, als am eige­nen Kör­per. Falls es Zwei­fel gibt, rate ich mei­nen Kun­den, die Sachen ein­fach mal wie­der einen Tag zu tra­gen. Das frischt die Erin­ne­rung dann schon wie­der auf.

Das hin­ter­lis­tige „Aber“

Natür­lich haben meine Kun­din­nen und Kun­den Gründe, warum sie die Tex­til­wai­sen nicht und nicht aus­mis­ten möch­ten. Zumeist sind es ent­we­der sen­ti­men­tale Gründe, oder weil die Sachen eine Stange Geld gekos­tet haben. Ers­tere sind schwer zu über­win­den, weil man befürch­tet, mit dem Klei­dungs­stück auch die Erin­ne­rung zu ver­lie­ren. Man­chen Kun­den hilft es dann, wenn sie ein Foto von den Stü­cken machen. Der finan­zi­elle Ver­lust kann oft viel prag­ma­ti­scher beur­teilt wer­den. Der ent­steht näm­lich nicht erst beim Aus­mis­ten. Der ist schon ent­stan­den, weil man die Klei­dung nicht nutzt.

Und hier nun der Link zur Kolumne: Doris Knecht traut sich

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