
Meine Güte – das neue Jahr legt wirklich ein ziemliches Tempo vor. Ich frage mich manchmal, wie wir Menschen diese dauernde Flut an negativen Meldungen wegstecken. Achten Sie schon darauf, dass Sie regelmäßig negative Gedanken ausmisten?
Dass wir täglich die neuesten Meldungen zu Covid-19 checken, gehört schon zum Alltag. Eine Nachrichtensendung ohne die neuesten Entwicklungen käme uns unvollständig vor. Corona hat im Frühjahr 2020 von einem Tag auf den anderen alles in den Hintergrund gedrängt. Dabei schienen kurz vorher noch andere Themen brennend:

Ach ja – und war da nicht noch was? Greta Thunberg? Fridays for Future? Stimmt! Die Klimakatastrophe. Schon fast vergessen.
Flüchtlingskrise auf Griechenland? Ertrinkende Flüchtlinge im Mittelmeer? Von Covid-19 als Medienthema abgelöst.
Anfang Januar marodierten Trump-Anhänger. Schnell neu den Fokus ausrichten. Ach ja – kurz davor tauchte eine neue Mutation des Covid-19 Virus auf. Noch ansteckender.
Überversorgung an negativen Nachrichten
Was machen wir denn mit diesen ganzen Nachrichten? Verdauen wir die noch? Rauschen die einfach durch uns durch? Überlegen wir noch, was sie mit unserem Leben zu tun haben, oder sind sie für uns reine Unterhaltung? Erschrecken sie uns so sehr, dass wir den Drang verspüren, uns zu engagieren? Etwas zu verändern? Zu verbessern?
Oder lähmen sie uns, weil wir immer ohnmächtiger werden angesichts der Menge an Missständen, Tragödien und Katastrophen?
Worum es mir heute geht, ist die Frage, wie wir es schaffen, dass unsere Gedanken von den Nachrichten nicht vergiftet werden. Also um das Ausmisten schlechter Konsumroutinen in punkto Medien. Denn:
Wir sind was wir denken
Das sagt kein Geringerer als Buddha himself. Mein Schlussfolgerung: je besser wir auf unsere geistige Nahrung achten, desto weniger müssen wir negative Gedanken ausmisten.
Hoffnung von zwei schlauen Menschen
In all diesen Massen an miesen Nachrichten, stolperte ich über zwei Beiträge im Internet, die mir Mut machten. Der eine war ein Interview von Russel Brand mit Tristan Harris. Man kann jetzt von Russel Brand halten was man mag (ehemaliger Schauspieler, jetzt politischer Aktivist und Hipster der ersten Stunde), aber sein Gast ist ein ziemliches Kaliber. Der hat wirklich was zu sagen, wenn es um digitalen Medienkonsum geht. Wie wir manipuliert werden. Wir wir zu funktionieren haben, damit die großen Internetunternehmen ihren Nutzen von uns haben. Und leider auch warum wir Menschen so anfällig für diese Mechanismen sind.
Aber Harris hat auch gute Nachrichten: nämlich, wie wir uns diesen Manipulationen entziehen können. Wir wir sie erkennen und warum es sich die Mühe lohnt, sich selbst aufmerksam zu beobachten.

Ordnung halten ganz nebenbei?
So geht’s!
Die 9 Top-Routinen für Ihren ordentlichen Alltag plus 5 Strategien für Ihr Routine-Training.
Kurze Zeit darauf schickte mir meine Schwester einen Link zu einem Blog von Mathias Horx. Und jetzt las ich zum ersten Mal von der Hypermedialität. Hypermedialität bedeutet, dass unsere Wirklichkeit erst durch unseren Medienkonsum gebildet wird. Also nicht was wir selbst erleben, sehen, hören, sondern was wir durch die Medien erleben, sehen, hören wird zu unserer Realität.
Wie unpraktisch: unser Hang zum Negativen
Problematisch wird es, weil die Medien sich hauptsächlich auf negative Nachrichten konzentrieren. Die Aufgabe der Medien, kritisch zu hinterfragen und eine wachsame Instanz zu sein, wird missverstanden: nur wer negativ berichtet, hat einen Missstand aufgedeckt. Hat also kritisch nachgefragt. Hat also den Job richtig gemacht.
Das passt ganz hervorragend zu unserer menschlichen Neigung, uns immer auf das Negative zu konzentrieren, bzw. das Negative überzubewerten. Darauf weist auch Tristan Harris im Interview hin. Als Insider weiß er auch genau, wie die Medien sich diese urmenschliche Eigenschaft zunutze machen.
Vermutlich ist es genau diese Neigung, die uns Menschen aus der Höhle gebracht hat. Unser Fokus auf das Fehlende, das nicht Funktionierende stachelt uns an, die Dinge besser, einfacher, größer, schöner zu machen. Also eigentlich gar nicht so schlecht, dass wir so sind (um’s mal positiv zu sehen). Wenn wir uns dessen bewusst sind, können wir unseren Blick auch gezielt anders ausrichten. Der Hang zum Negativen steckt in uns. Punkt. Aber wir können einiges dafür tun, dass uns diese grundlegend menschliche Eigenschaft nicht durchs Leben peitscht.
Eigentlich ganz einfach – das könnten Sie weglassen
So – und jetzt kommt endlich der praktische Teil. Mathias Horx hat einen ganz konkreten Tipp, damit unsere Gedankenwelt von unnötigen negativen Inhalten nicht verstopft und vergiftet werden: achten wir darauf, welche Filme wir sehen; welche Bücher wir lesen. Denn ganz sicher ist: vom Negativen bekommen wir sicher immer ausreichend verabreicht. Wir sollten konkret darauf achten, dass wir uns auch mit Positivem Input ausreichend selbst versorgen.
Ich habe vor Jahren meine Bücher ausgemistet. Dabei war mir aufgefallen, wie viele düstere Krimis ich habe, wie viele Romane, die sich um schreckliche Kindheiten drehen. Ich wollte das alles nicht mehr in meiner Umgebung haben. Diese ganze negative Energie. Diese miesen Romanhelden. Diese Zyniker.
Nein, ich will nicht in der plüschigen Regenbogen-Welt leben. Ich kann mich mit der Wirklichkeit konfrontieren. Das finde ich wichtig und richtig. Aber ich brauche auch einen Ausgleich. Ich überlege mir inzwischen gut, womit ich mein Innerstes füttere.
Es ging dann gleich weiter zum DVD-Regal, wo sich jede Menge Serien fanden, in denen Terroranschläge verübt und Serienkiller gejagt (hier sind die Skandinavier irgendwie besonders brutal unterwegs) wurden. Ja – ich habe eine Faszination für dieses Genre. Ich mag’s, wenn es spannend ist. Aber tut es mir gut? Nein!
Nicht alles, was wir wollen ist auch das Richtige für uns. Und was das Richtige wäre, wollen wir oft nicht. Blöde Sache irgendwie. Aber so ist das mit der freien Entscheidung: wir sind gefordert und selbst dafür verantwortlich. Menschlich halt, oder?
_________________________________________________________________________________________________
Mit einfachen Routinen können Sie jeden Tag dafür sorgen, dass Sie Ihre Wunschordnung zuhause erhalten. Ich habe die 9 besten Ordnungsroutinen und die 5 besten Strategien fürs Durchhalten zusammengefasst. Hier können Sie sie kostenlos anfordern:
Die 9 besten Ordnungsroutinen
Möchten Sie wissen, wann ein neuer Blogartikel erscheint? Dann tragen Sie sich in meinen Newsletter ein.
Auch auf Facebook? Dann kommen Sie in meine Gruppe: Ordnung ohne Aufräumen
Und übrigens: wir misten nicht aus. Wir machen eine Bestandsaufnahme: des Lebens, der Wünsche und der Bedürfnisse.
Schreibe einen Kommentar