
Liebe Eltern da draußen, die ihr Euch schon nicht mehr über mitgebrachte Zeichnungen freuen könnt, dieser Blogbeitrag ist für Euch.
Kinderzeichnungen aufheben ist ein heikles Thema. Ihr denkt, Ihr könnt doch unmöglich die Werke Eurer Kinder wegwerfen? Andererseits habt Ihr schon wirklich keine Ahnung mehr wohin mit Zeichnungen und Basteleien?
Ihr bekommt von mir heute Tipps (heute sind wir mal per Du, ok?). Außerdem erzähle ich Euch, was wir mit den ganzen Erinnerungen wie Eintrittkarten, Urkunden etc anfangen.
Ihr müsst keine schlechtes Gewissen haben, wenn Ihr Euch nicht über jedes Stück Gemaltes unbändig freut. Ihr seht ja, ob sich Euer Kind so richtig ins Zeug gelegt hat oder dem Malauftrag lustlos Genüge getan hat. Ich glaube sogar, es ist wichtig, den Kindern auch eine ehrliche – natürlich liebe- und respektvolle – Rückmeldung zu geben. Kinder orientieren sich ja an unseren Reaktionen. Und wenn jetzt der Sohn zu allem das gleiche überschwängliche Lob bekommt, kennt er sich gar nicht mehr aus. Genauso wenig, wie wenn wir flüchtig und abgelenkt “Ah, das hast Du aber schön gemalt” murmeln.
Ich bin sicher, die Kinder erkennen selbst auch die Unterschiede zwischen ihren Zeichnungen.
Wenn unsere Reaktion auf jedes Werk aber immer die Gleiche ist, beginnen sie ihre eigene Wahrnehmung in Zweifel zu ziehen.
Viel wertvoller als eine Bewertung ist echtes Interesse und ein Gespräch: “Ah – erzähl doch mal, was Du da gemalt hast.” In einer perfekten Welt hätten wir immer die Zeit dazu und (ganz ehrlich) auch das Interesse. In dieser nicht perfekten Welt, ist es genug, wenn wir das hin und wieder hinbekommen.
Da ich aber keine Pädagogin bin, höre ich jetzt mit einen Überlegungen auch auf.
Kinderzeichnungen aufheben mit System
Wir machen es zuhause so: was immer die Kinder mitbringen – inzwischen sind es auch schon etwas größere Werkstücke – wird ausgiebig besprochen. Wir lassen uns erklären, wie sie es gemacht haben, was besonders schwierig war, was besonders Spaß gemacht hat.

Ordnung halten ganz nebenbei?
So geht’s!
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Die Zeichnungen kommen erstmal alle in eine Mappe. Am Ende des Jahres gehen wir sie gemeinsam durch und die Kinder entscheiden, welche sie aufheben möchten.
Mit den Werkstücken hatten wir bisher Glück – sie sind ausgesprochen wohnungstauglich: Bilderrahmen, Blumenampeln, bestickte Kissen – sie gehören jetzt zum Inventar. Wer wie ich zur Generation “getöpferter Aschenbecher” gehört, sieht hier einen riesigen Entwicklungsschritt. (Ob es wohl manche*n Werklehrer*in juckt, die heutigen Eltern mal mit einem Aschenbecher zu überraschen? Wäre wohl was für ein Kabarettprogramm. Ein Zeitungsartikel wäre jedenfalls sicher).
Auch manche Zeichnungen werden aufgehängt. Sie bekommen eine Bühne. Wir haben eine Wechselausstellung: die neuen Stücke finden Platz an der Wand, die alten kommen in die Zeichenmappe.
Fotos, Karten, Urkunden – Erinnerungen schön verpackt
Ich sammel alle Eintrittskarten, Urkunden, Konzertbändchen. Ich finde, das sind tolle Anker, um Erinnerungen wachzurufen. Aber ich finde auch, sie sollten in eine Form gebracht werden.
Alle zwei Jahre hört man mich monatelang schwer seufzen: “Dieses Jahr steht wieder ein Fotoalbum an!” Beide Söhne bekommen alle zwei Jahre zu ihrem Geburtstag ihr eigenes Album. Ich liebe diese Arbeit nicht. Sie ist total aufwändig (Hunderte Fotos durchforsten), anstrengend (entscheiden, welche Fotos nehme ich), fummelig (die Fotos im Fotoprogramm schön zusammenstellen).
Dieses Jahr war es wieder soweit. Beide Alben wurden nahezu pünktlich zum Geburtstag überreicht. Ich bin da inzwischen deutlich lockerer. Auf eine Woche mehr kommt’s mir nicht mehr an.
Inzwischen weiß ich, dass ich 5 Abende brauche – dann ist das Album fertig. Trotzdem kann ich mir das Seufzen nicht abgewöhnen.
Am Ende der Alben lasse ich immer 10 leere Seiten. Da kleben die Kinder dann alles ein, was in den beiden Jahren gesammelt wurde.
Dafür habe ich eine Schachtel. Bis letztes Jahr habe ich dort einfach alles reingepfeffert. Letztes Jahr hatten wir dann ziemlich Mühe, die Stücke zuzuordnen. Also habe ich jetzt für jeden Zweijahresabschnitt für jedes Kind ein Kuvert beschriftet. Jetzt kommt dort alles rein. Ist das Album fertig, hole ich das entsprechnde Kuvert und die Kinder können alles einkleben. So haben sie ein Album voller Erinnerungen.
Während des Jahres muss ich also nur einen ganz einfachen Handgriff machen: Schachtel auf, Kuvert raus, Karte rein. Alle zwei Jahre gibt es dann etwas mehr Arbeit. Die Kinder lieben das Einkleben aber sehr: sie schwelgen in Erinnerungen und wundern sich, was sie alles erlebt haben.
Nur die Fotobücher – die werden sie mir wohl nicht abnehmen. Im Moment zähle ich die Anzahl runter, die ich bis zu Ihrem Auszug noch machen werde: für Kind 1 noch 3 Bücher, für Kind 2 noch 4. Ich weiß aber jetzt schon, dass ich beim letzten Album sehr, sehr wehmütig sein werde.
Weitere Tipps, die Euch Arbeit abnehmen
Zeichnungen digitalisieren und als Fotobuch drucken lassen. Im Internet gibt es jede Menge Anbieter dafür. Auch viele Fotograf*innen bieten an, Eure Fotos in tolle Fotobücher zu verwandeln.
Meine persönliche Empfehlung sind die wunderbare Marion Fischer und ihr Mann Benjamin von
Ben loves Mari
Eine sehr witzige und einfach Idee: die Kinderzeichnungen in einen Hosenkleiderbügel klemmen, den Bügel an einen Nagel und jetzt regelmäßig austauschen. Einfach das vorderste Bild nach hinten und überraschen lassen. Äh und ja: natürlich nicht in den Kleiderschrank hängen.…
Sucht Euch eine Buchbinderei und lasst Euch die A4-Zeichnungen zu einem Buch binden. Wenn Ihr handwerklich geschickt seid, dann könnt ihr das mit der Japanbindung sogar selbst versuchen. Im Internet findet Ihr jede Menge Videos dazu.
Schwer genial finde ich auch den Bilderrahmen von Jamu.
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Und übrigens: wir misten nicht aus. Wir machen eine Bestandsaufnahme: des Lebens, der Wünsche und der Bedürfnisse.
2 Antworten auf Kinderzeichnungen aufheben mit System
Hilfreich- sogar für die “Erinnerungskisten” unserer 3 erwachsenen Söhne. Werde sie mir wieder einmal vornehmen und bin ermutigt doch einiges auszumustern. DANKE!
Liebe Roswitha, bei 3 Kindern – da ist sicher was zusammengekommen. Viel Spaß beim Schwelgen in Erinnerungen.