Alt­jah­res­vor­ha­ben statt Neu­jahrs­vor­satz

Neujahrsvorsätze

Neu­jahrs­vor­satz: Warum war­ten auf den 1. Januar?

Ich bin mal wie­der erstaunt, wie viele Men­schen mich am Jah­res­ende um Unter­stüt­zung bit­ten. Jedes Jahr denke ich mir, dass der Novem­ber und der Dezem­ber ruhige Monate wer­den. Schlie­ßich haben ja fast alle in der Vor­weih­nachts­zeit viel zu erle­di­gen. Genau das Gegen­teil ist jedoch der Fall. Viele wol­len das alte Jahr gut geord­net und mit kla­rem Kopf been­den. Sie neh­men sich Zeit dafür, ver­schie­ben nicht auf nächs­tes Jahr und ver­ste­cken sich nicht hin­ter einem Neu­jahrs­vor­satz.

Statt­des­sen haben sie ein Bild davon, wie sie sich an den Fei­er­ta­gen an ihrer Woh­nung freuen kön­nen und wie sie die Erleich­te­rung spü­ren, etwas ange­packt zu haben und auf dem Weg zu sein. Genau diese Bild ist es, dass uns allen hilft, auch müh­same Unter­fan­gen in Anf­griff zu neh­men.

Der Sinn von Zäsu­ren

Weih­nach­ten und Sil­ves­ter sind für die aller­meis­ten von uns eine wich­tige Zäsur im Jahr. Zäsu­ren machen es natür­lich immer leich­ter, etwas Neues zu begin­nen. Was aber, wenn wir unse­ren Neu­jah­res­vor­satz dann doch nicht umset­zen? Da kommt ja im Jah­res­ver­lauf sehr lange nichts. Wer Schul­kin­der hat, der kann bis zu den Som­mer­fe­rien ver­ta­gen. Aber das war es dann auch schon.

Warum aber brau­chen wir diese Zäsu­ren, um Ver­än­de­run­gen umzu­set­zen? Es gibt ver­schie­dene Stu­dien über den soge­nann­ten ‚fresh start effect‘. Eine besagt, dass wir in zwei Abschnit­ten den­ken: der nega­ti­ven Ver­gan­gen­heit und der posi­ti­ven Zukunft. Um zwi­schen bei­den einen sau­bere Tren­nung zu machen, suchen wir uns prä­gnante Zeit­punkte.

Als ich das gele­sen habe, musste ich sofort an meine Schul­zeit den­ken. In jedem neuen Schul­jahr hatte ich den fes­ten Vor­satz, diese wun­der­ba­ren neuen Schul­hefte nur mit mei­ner aller­schöns­ten Schrift zu fül­len. Mit den ers­ten schlam­pi­gen Ein­trä­gen, sank meine Moti­va­tion. Wenn es gut lief, dann genügte ein neues, wei­ßes Heft, um mich wie­der anzu­spor­nen. Ansons­ten ließ die Moti­va­tion bis zum neuen Schul­jahr auf sich war­ten.

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Ich kann also gut ver­ste­hen, warum wir die­sen Anker brau­chen. Gefal­len tut mir das Erklä­rungs­mo­dell aber nicht. Allein der Gedanke, dass wir unsere Ver­gan­gen­heit – oder Teile davon – nega­tiv bewer­ten, erscheint mir gerade mal für einen kur­zen Impuls zur Ver­än­de­rung zu rei­chen. Außer­dem machen wir uns dadurch abhän­gig: ein Zeit­punkt den wir nicht selbst bestim­men kön­nen, ent­schei­det dar­über, ob und wann wir etwas begin­nen.

Meine vier Tipps, um den 1. Januar vor­zu­ver­le­gen

Wenn Sie sich also schon län­ger mit einem Vor­ha­ben beschäf­ti­gen und nicht so rich­tig in die Gänge kom­men, hel­fen Ihnen viel­leicht fol­gende Gedan­ken:

1.) Über­le­gen Sie sich, warum Ihnen das Vor­ha­ben wich­tig ist. Warum soll sich etwas ändern? Wer außer Ihnen hat etwas davon (Part­ner, Kin­der, Kol­le­gen und Kol­le­gin­nen)? Woran wer­den Sie erste Erfolge erken­nen? Gab es einen Anlass für den Wunsch nach Ver­än­de­rung (gesund­heit­li­che Pro­bleme? Ein Gespräch? Ein Buch, das Sie gele­sen haben)? Diese Fra­gen sol­len Ihnen hel­fen her­aus­zu­fin­den, ob das Vor­ha­ben wirk­lich Ihrem eige­nen Bedürf­nis ent­springt, oder viel­leicht einer Erwar­tung, die von außen kommt. Ist Zwei­tes der Fall, fra­gen Sie sich, ob Sie wirk­lich dazu bereit sind. Man darf sich auch von Vor­ha­ben ver­ab­schie­den. Das hat nichts mit Schei­tern zu tun, son­dern mit ver­ant­wor­tungs­vol­lem Umgang mit den eige­nen Res­sour­cen.

2.) Über­le­gen Sie sich den kleins­ten Schritt, mit dem Sie Ihr Vor­ha­ben ein­lei­ten kön­nen. Jetzt wird Ihnen ver­mut­lich klar wer­den, dass Sie nicht bis zur nächs­ten Zäsur war­ten müs­sen. Über­le­gen Sie jetzt die nächs­ten fünf klei­nen Schritte. Wahr­schein­lich sind auch die gut bewäl­tig­bar. (Wenn Sie dabei Hilfe brau­chen, kön­nen Sie mir gerne eine e‑Mail schrei­ben).

3.) Schrei­ben Sie Ihre Aus­re­den auf. Wir alle wis­sen, wenn wir Aus­re­den benut­zen. Es fühlt sich nie gut an. Das liegt daran, dass wir ver­geb­lich ver­su­chen zwei sich wider­spre­chende Aus­sa­gen in Ein­klang zu brin­gen: das Wis­sen, gerade unehr­lich zu sein und den Inhalt der Aus­rede. Der innere Kon­flikt macht uns meist ärger­lich auf uns selbst. Ganz zu recht. Denn nie­mand wird gerne belo­gen und doch belü­gen wir uns in die­sen Momen­ten selbst. Spü­ren Sie statt­des­sen den wah­ren Grund auf und stel­len ihn dann Ihren Grün­den aus Punkt 1 gegen­über. Das Ziel ist zunächst ein­fach, ehr­lich zu sich zu sein und dem Mecha­nis­mus der stän­di­gen Aus­re­den zu ent­kom­men.

4.) Machen Sie sich bewußt: Durch das dau­ernde Auf­schie­ben ver­lie­ren wir den Respekt vor uns selbst und auch das Ver­trauen in uns selbst. Hören Sie auf Ihren inne­ren Chef. Er ist genauso wich­tig wie die vie­len äuße­ren Chefs, die wir in unse­rem Leben haben. Meine innere Che­fin ist übri­gens immer freund­lich zu mir, auch wenn sie manch­mal recht nach­drück­lich sein muss.

Wel­ches ist Ihr nächs­tes Pro­jekt? Wel­che Erfah­run­gen haben Sie mit Neu­jahrs­vor­sät­zen? Was moti­viert Sie zum Anfan­gen und Dran­blei­ben?

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Und übri­gens: wir mis­ten nicht aus. Wir machen eine Bestands­auf­nahme: des Lebens, der Wün­sche und der Bedürf­nisse.

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