Weih­nachts­vor­be­rei­tun­gen – let it go, let it go, let it go

Oh no – noch ein Arti­kel zu Weih­nachts­vor­be­rei­tun­gen? “Seufz” – den­ken Sie sich viel­leicht. “Schrei­ben nicht schon genug Leute dar­über?” Wie Sie Weih­nach­ten stress­freier gestal­ten kön­nen. Wie Sie alles doch noch unter Ihren Hut krie­gen? Kekse backen, Geschenke kau­fen, das Zuhause schön deko­rie­ren. Naja, zumin­dest die Besu­che auf dem Weih­nachts­markt fal­len ja die­ses Jahr flach. Zumin­dest hier in Öster­reich. Ein Punkt weni­ger, der Ihnen im Kopf rum­schwirrt.
Viel­leicht haben Sie mit Weih­nach­ten gar nichts am Hut. Weil Sie einer ande­ren Reli­gion ange­hö­ren, oder schon län­ger alles ver­wei­gern, was damit zu tun hat. Trotz­dem kön­nen Sie die umtrie­bige Stim­mung nicht aus­blen­den. Wie auch. Im Super­markt die Weih­nachts­ware, Wer­bung über­all, weih­nacht­lich geschmückte Stra­ßen­züge.… Nicht so leicht, sich davon nicht anste­cken zu las­sen.

Sie haben völ­lig recht. Ab Novem­ber wer­den wir ste­tig daran erin­nert, was wir alles zu tun haben und dass wir das doch bitte alles auch noch stress­frei und mit Freude erle­di­gen sol­len. Damit lan­det eigent­lich noch ein Punkt auf unse­rer To-Do-Liste. Näm­lich: “stress­frei blei­ben”.

Tra­di­tion + eigene Erwar­tun­gen = viele Weih­nachts­vor­be­rei­tun­gen

Ich plä­diere für eine andere Her­an­ge­hens­weise: die To-Do-Liste ver­schlan­ken. Wie durch ein Wun­der wird dann näm­lich auch die Hek­tik weni­ger. Ver­spro­chen.

Nur was soll denn von der Liste der Weih­nachts­vor­be­rei­tun­gen ver­schwin­den? Jeder Punkt für sich ist ja eigent­lich schön: das Aus­su­chen der Geschenke, Kekse backen, das Zuhause in Vor­weih­nachts­stim­mung brin­gen, den Hei­lig­abend vor­be­rei­ten. Erst in der Summe kann es ein­fach zuviel wer­den.

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Wenn Sie – wie ich – sehr schöne Erin­ne­run­gen an die Weih­nachts­zeit haben, dann ist es Ihr Wunsch diese Erin­ne­run­gen auf­le­ben zu las­sen. Bei uns wur­den jede Menge Kekse geba­cken. Wir hat­ten einen rie­si­gen Advents­kranz, der von der Wohn­zim­mer­de­cke bau­melte (naja – diese Vor­be­rei­tung war immer eher unge­müt­lich, weil mein Vater extrem ner­vös und unge­hal­ten war, bis das Ding end­lich grade hing. Puh waren wir jedes Jahr erleich­tert, als die­ser Punkt erle­digt war). Jeden Sonn­tag saßen wir zusam­men und haben gesun­gen und danach die Kekse genos­sen.
Diese war­men Erin­ne­run­gen will ich also auch in mei­ner Fami­lie auf­le­ben las­sen. Aber damit ist es nicht genug. Denn ich möchte auch alles, was ich als Kind ver­misst habe, jetzt mit und für meine Fami­lie nach­ho­len. Ergo: noch mehr Weih­nachts­vor­be­rei­tun­gen.

Nach­ho­len was man ver­misst hat

Meine Eltern fan­den z.B. schon recht bald, dass ich zu alt für einen Niko­lau­stel­ler sei. Ich glaube ab 8 Jah­ren gab es für mich am 6.12. in der Früh außer dem übli­chen Früh­stück nur eine große Ent­täu­schung. Einen Advents­ka­len­der gab es auch schon bald nicht mehr. Schnick­schnack und Geld­ma­che­rei, befan­den meine Eltern.
Unsere Söhne bekom­men daher natür­lich einen Niko­lau­stel­ler. Wir beschrän­ken uns dabei auf Süßig­kei­ten. Dem Trend schon zum Niko­laus Geschenke zu ver­tei­len, ver­wei­gern wir uns. Was natür­lich leich­ten Kum­mer mit sich bringt. “Der XY hat zum Nikolo ein neues Handy bekom­men!” Mal schauen, ob die bei­den spä­ter unsere Tra­di­tion bei­be­hal­ten, oder – so wie ich – das nach­ho­len, was sie ver­misst haben. Wir wer­den sehen.

Auch der Advents­ka­len­der hängt jedes Jahr zuver­läs­sig und selbst befüllt. Die Säck­chen habe ich gemacht, als sie noch ganz klein waren und sie sehen schon ent­spre­chend aus. Da ich eine Analpha­be­tin an der Näh­ma­schine bin (die ich im Übri­gen auch gar nicht besitze), habe ich es mir damals leicht gemacht und den Filz zusam­men­ge­klebt. Im ers­ten Advents­ka­len­der gab es auch noch kleine Spiel­sa­chen. Nach­dem unser Sohn uns aber ganz klar signa­li­siert hat, dass er Scho­ko­lade ein­deu­tig bevor­zugt (das Match­box­auto flog unter­stützt von einem Wut­schrei an die Wand), gab’s nur noch Schoko. Wir waren nicht undank­bar, denn das war ja viel ein­fa­cher für uns.

Was mich hek­tisch wer­den lässt, lass ich blei­ben

Ich habe aber auch Dinge von mei­ner Liste gestri­chen. Man­che bewusst, man­che gezwun­ge­ner­ma­ßen. Kekse backen fällt bei uns flach. Dabei liebe ich es zu backen. Nur: nie­mand bei uns isst gerne Kekse. Ich eigent­lich auch nicht. Als ich vor vie­len Jah­ren die letz­ten Vanil­le­kip­ferl mit eiser­nem Wil­len zu Ostern geges­sen haben (ja, so lange hal­ten die sich), musste ich ein­se­hen, dass unsere Weih­nachts­bä­cke­rei unwi­der­ruf­lich zu schlie­ßen ist. Heute sehe ich manch­mal Wer­be­spots von glück­li­chen Fami­lien, die bei Ker­zen­schein Teig aus­rol­len. Die Eltern lachen sich selig an, weil der put­zige Nach­wuchs ins Mehl bläst (in mei­ner Welt würde ich durch­dre­hen – über­all der Mehl­staub!) und küs­sen sich gegen­sei­tig das Mehl von der Nase. Hier ganz offen­bar: keine Spur von Weih­nachts­stress. Was einen wie­derum ganz schön stres­sen kann: “Warum reagiere ich nicht so gelas­sen, wenn die Kin­der quiet­schend Mehl­staub über die Küche legen? Schlechte Mut­ter ich bin!”

Keks­eba­cken also gestri­chen. Weih­nachts­vor­be­rei­tun­gen ver­schlankt (schluchz).

Eben­falls nie ein Ren­ner, war das fami­liäre Sin­gen bei Ker­zen­schein. Eine Zeit­lang konnte ich noch mit dem Vor­le­sen von Weih­nachts­ge­schich­ten locken, aber die Zei­ten sind auch vor­bei. Wir! Sind! Keine! Sing­fa­mi­lie! Nie­mand sitzt bei uns mit vom Schnee­spa­zier­gang glü­hen­den Backen vor damp­fen­den Tee­tas­sen und schwelgt in Weih­nachts­ge­sang. Natür­lich hätte ich gerne diese genüg­same Selig­keit beim gemein­sa­men Musi­zie­ren. Ich hab’s ver­sucht. Ich hab’s nicht als Fami­li­en­tra­di­tion eta­blie­ren kön­nen. Eine leichte Weh­mut streift mich jedes Jahr. Los­las­sen ist auf für mich nicht immer leicht.

Sonn­täg­li­ches Sin­gen – gestri­chen. Weih­nachts­vor­be­rei­tun­gen ver­schlankt (etwas schluchz).

Auch beim Weih­nachts­es­sen haben meine Mann und ich beschlos­sen: an Hei­lig­abend machen wir uns alles ein­fa­cher, was geht. Daher seit Jah­ren unser Menü: Frank­fur­ter (bzw. Wie­ner) Würst­chen mit Kar­tof­fel­sa­lat. Wun­der­bar! Das beste Essen an so einem vol­len Tag. Am nächs­ten Tag haben wir mehr Lust und auch Zeit, für ein ful­mi­nan­tes Menü zu schnip­peln, zu bra­ten und zu rüh­ren.

Die­ses Jahr habe ich mei­nem Mann den Vor­schlag gemacht, uns gegen­sei­tig nichts zu schen­ken. Uiuiui – die Begeis­te­rung war über­schau­bar. “Ich denk’ drü­ber nach” hat er gemur­melt. Die Ent­schei­dung steht noch aus.

Lust auf weni­ger Weih­nachts­vor­be­rei­tun­gen? So viel Mut braucht es gar nicht

Wie sieht es bei Ihnen aus? Wel­che To-Dos könn­ten Sie strei­chen, um die Vor­weih­nachts­zeit leich­ter zu machen? Die Woh­nung nicht in die volle Weih­nachts­mon­tur wer­fen? Viel­leicht mal Kekse kau­fen, oder nur 2 Sor­ten backen? Den Weih­nachts­putz redu­zie­ren und sich mit ein wenig Schmutz und Unord­nung anfreun­den? Das Hei­lig­abend-Menü à la Kat­rin aus­pro­bie­ren?

Viel­leicht brau­chen Sie ein wenig Mut. Aber wenn Ihnen der Gedanke gefällt, dann pro­bie­ren Sie es doch ein­fach die­ses Jahr mal aus. Sie kön­nen alles im nächs­ten Jahr schließ­lich wie­der so machen wie immer.
Das sage ich mir übri­gens auch selbst: “Ich kann nächs­tes Jahr wie­der mit dem Kekse backen anfan­gen”. Das ist näm­lich der Teil, der mir am meis­ten fehlt. Aller­dings ohne den Mehl­staub-Quatsch (gibt es wirk­lich da drau­ßen Eltern, die das nied­lich fin­den? Bitte bei mir mel­den. Das Gelas­sen­heits­re­zept möchte ich umge­hend haben).

This Christ­mas I give you my heart

Tja, das Thema Geschenke kann ich nicht unbe­han­delt las­sen. Denn der Geschen­ke­kauf ist doch der größte Bro­cken unter den Weih­nachts­vor­be­rei­tun­gen. Obwohl – eigent­lich ist dazu ja schon alles im Inter­net und in Zeit­schrif­ten gesagt. Es bleibt eigent­lich nur noch Ihnen über­las­sen, ob Sie es die­ses Jahr mal anders machen wol­len. Weni­ger schen­ken. Nicht auf Rabatt­an­ge­bote reagie­ren. Sich nicht in den Sog der Wer­bung zie­hen las­sen.

Nein, ich habe wirk­lich nichts Neues dazu zu sagen. Außer: viel­leicht ist die­ses Jahr das rich­tige Jahr um mit dem Umden­ken anzu­fa­gen. Es ist ja ohne­hin irgend­wie alles so selt­sam, so anders. Pro­bie­ren Sie es ein­fach mal aus. Machen Sie das Expe­ri­ment und sehen Sie sich – wie ein*e Wissenschaftler*in – das Ergeb­nis an. Hat es Ihnen gut getan? Dann ist es doch eine Wie­der­ho­lung wert.
Fan­den Sie es doof ohne Geschenke? Hat Ihnen etwas gefehlt? Dann kön­nen Sie sich im nächs­ten Jahr viel­leicht so rich­tig aufs Schen­ken und Beschenkt­wer­den freuen.

Zwei Tipps hätte ich doch noch: ver­ein­ba­ren Sie mit Ver­wand­ten und Freun­den statt der Geschenke Geld zu spen­den. Mög­lich­kei­ten gibt es mehr mehr mehr als genug. Über­le­gen Sie sich, was ist Ihnen wich­tig, wel­chem Thema gehört Ihr Herz. Sind es die Obdach­lo­sen? Die woh­nungs­lo­sen Müt­ter? Die Kin­der in Kriegs­ge­bie­ten? Ein ambi­tio­nier­tes Pro­jekt im Kampf gegen die Kli­ma­krise? Suchen Sie sich ein spe­zi­el­les Pro­jekt und bit­ten Sie, die­ses mit einer Spende zu beschen­ken.
Wenn Sie doch gerne etwas Per­sön­li­ches schen­ken möch­ten, dann schauen Sie doch mal hier: Zeit statt Zeug bie­tet schöne Anre­gun­gen.

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Und übri­gens: wir mis­ten nicht aus. Wir machen eine Bestands­auf­nahme: des Lebens, der Wün­sche und der Bedürf­nisse.

4 Antworten auf Weih­nachts­vor­be­rei­tun­gen – let it go, let it go, let it go

  • Liebe Kat­rin, schon lus­tig wie die Men­schen ver­schie­den sind – gerne Kekse backen, aber nicht gerne essen, finde ich äußerst span­nend; bei mir ist es genau umge­kehrt 🙂
    Liebe Grüße, Karina

    • Liebe Karina, im nächs­ten Leben werde ich Kon­di­to­rin. Ich liebe es auch zu Backen und mir die Torten­the­ken anzu­se­hen. Letz­tens war ich in Nea­pel und bin in jede Pas­tic­ce­ria gegan­gen – bin dann aber schon total satt. Die Torten­theke vom Jind­rak in Linz ist auch ein Ham­mer.

  • Liebe Kat­rin! Danke für die Pas­sage übers fami­liäre Keks­ba­cken im Fern­se­hen. Mir geht es genauso: wenn ich mir vor­stelle, wie die Küche nach so einer Mehl-Orgie aus­se­hen würde .… – erst ges­tern habe ich mich gefragt, ob ich viel­leicht bloß zu unent­spannt bin!
    Aller­dings gehört Keks­eba­cken für mich unbe­dingt dazu – ohne ist Weih­nach­ten kein rich­ti­ges, und Kau­fen geht nur im extre­men Aus­nah­me­fall (even­tu­ell zum Drun­ter­schum­meln). Zumin­dest ein paar Sor­ten müs­sen aus der eige­nen Küche kom­men!

    Das mit den Geschen­ken ist schwie­ri­ger: vor ein paar Jah­ren haben nahe Fami­li­en­mit­glie­der beschlos­sen, dass sie nix mehr schen­ken (und geschenkt haben) wol­len, und haben das ein­fach ohne Dis­kus­sion ver­kün­det. Ich fand das schade und es macht mich jetzt noch trau­rig, weil das Aus­su­chen von Geschen­ken für mich auch etwas mit Zunei­gung und dem Aus­drü­cken der­sel­ben zu tun hat. Schade drum!

    Liebe Grüße, Astrid

    • Liebe Astrid, wenn ich jetzt diese Mehl­wer­bung sehe, weiß ich: da drau­ßen gibt es noch eine Frau, die schon beim Zuse­hen ner­vös wird.
      Wenn Dir das Keks­ba­cken Freude macht, dann natür­lich unbe­dingt bei­be­hal­ten.

      Wir haben in der Fami­lie mal eine Geschen­ke­pause gemacht. Nach ein paar Jah­ren hatte ich wie­der Lust zu schen­ken und genug Inspi­ra­tion. In den ers­ten Jah­ren habe ich dann allen etwas geschenkt – ein­fach so, weil ich Freude daran hatte. Irgend­wann sind die ande­ren dann auch wie­der ein­ge­stie­gen. Nichts ist in Stein gemei­ßelt.
      Die­ses Jahr war mir nach einer Pause mit mei­nem Mann. Der sich im Übri­gen noch immer nicht geäu­ßert hat.…

      Liebe Grüße
      Kat­rin

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