
Ordnungsroutinen: Langweilig? Vielleicht. Hilfreich? Absolut!
Ich mag meine Ordnungsroutinen. Ja – das trau ich mich zu sagen, obwohl ich weiß, dass Routinen als langweilig gelten. Menschen, die Routinen mögen, haben den Ruf engstirnig zu sein. Prinzipienreiter, die starr einem Ablauf folgen. Spaßbremsen, denen Spontaneität ein Greuel ist.
Im Leben hat beides nebeneinander Platz: die hilfreichen Routinen und die spontanen Einfälle. Das Festehalten an Strukturen und das Über-den-Haufen-Werfen von gewohnten Abläufen.
Ich habe mir meine Routinen so eingerichtet, dass sie mich im Alltag unterstützen. Die Zeit, die ich mir durch sie spare, kann ich wunderbar für spontane Aktivitäten verwenden. Den Raum, den sie mir schenken, nutzen ich und meine Familie für alles, worauf wir gerade Lust haben. Die Klarheit und Gedankenruhe, die ich durch sie habe, erlauben mir überhaupt erst neue Ideen zu entwickeln.
Ganz ehrlich – wer sich vehement gegen Routinen sträubt, ist doch irgendwie auch ein Prinzipienreiter.
Und jetzt trau mich mich nochmal: muss denn wirklich alles im Leben immer Spaß machen? Ich jubel auch nicht gerade, wenn ich nach einem langen Auftrag nach Hause komme und die Spülmaschine ausgeräumt gehört. Aber ich freu mich auf das Ergebnis. Also richte ich darauf meinen Fokus, eier nicht lange rum, sondern räume das Geschirr eben ein.
Unsere 8 besten Ordnungsroutinen
- Den Frühstückstisch immer abräumen, bevor wir die Wohnung verlassen (ca. 5 Minuten täglich)
- Nach dem Heimkommen: alle Einkäufe immer auspacken und verstauen (ca. 20 Minuten wöchentlich)
- Die Post jeden Tag öffnen und nach meinem System verteilen (ca. 2 Minuten täglich)
- Waschmaschine und Spülmaschine immer ausräumen, bevor wir ins Bett gehen. Ja – auch wenn wir müde sind. Die 10 Minuten investieren wir, damit wir den nächsten Morgen so entspannt wie möglich angehen können. (ca 10 Minuten 5 mal pro Woche).
- Wäsche abhängen, zusammenlegen und einräumen und nicht nur in den Wäschekorb für “später” legen. (ca. 15 Minuten 4 mal pro Woche). Bügeln tut mein Mann nur seine Hemden. Ansonsten leben wir einfach mit ein paar Knitterfalten.
- Immer und ohne Ausnahme: Dinge nach Gebrauch an ihren Platz zurückräumen (ca. 10 Minuten täglich)
- Kleidung ausmisten (2x2 Stunde halbjährlich)
- Bestandsaufnahme des gesamten Haushalts inklusive Papierablage (10 Stunden jährlich)
Unsere Routinen kosten uns also
- tägliche Routinen ca. 17 Minuten
- wöchentliche Routinen ca. 2h10 Minuten
- Jährlich 12 Stunden
An einem routinereichen Tag sind wir maximal 1 Stunde plus ein bißchen beschäftigt. Das sind die Tage wo z.B. der Wocheneinkauf fällig ist, eine Waschmaschine aufzuhängen und eine Spülmaschine auszuräumen ist. An anderen Tagen fallen dafür nur knapp 20 Minuten an.
Das klingt doch wirklich machbar, oder?
Ihr spart mir Denkzeit – danke!
Natürlich wird in einem großen Haus mehr zu tun sein, als in unserer 95m² Wohnung. Und wer schon lange nicht mehr die Kleidung ausgemistet hat, wird auch mit 4 Stunden im Jahr nicht gleich zu Beginn auskommen. Genau hier zeigt sich, wie ich Zeit durch meine Routinen spare.

Ordnung halten ganz nebenbei?
So geht’s!
Die 9 Top-Routinen für Ihren ordentlichen Alltag plus 5 Strategien für Ihr Routine-Training.
Lassen Sie uns aber noch ein Stück weiter denken. Denn tatsächlich schenke ich mir durch meine Routinen nicht nur Zeit, weil ich manche Aufgaben zügiger erledige. Vor allem spare ich Denkzeit.
Ich grübel nicht herum, ob ich jetzt gerade Lust habe, oder vielleicht doch zu müde bin. Ich mach’s halt einfach. “Während Du überlegst, ob Du Lust hast, hättest Du es schon lange erledigt.” Was habe ich diesen Satz meiner Mutter gehasst. Gegen den habe ich mich mindestens so gewehrt, wie gegen das Auswendiglernen lateinischer Vokabeln. Das hat sich auch bis zum Ende meiner Schullaufbahn so gehalten – vermutlich weil ich einfach nicht gesehen habe, welchen Nutzen mir das Vokabelpauken bringt. Eine gute Note war mir nie Anreiz genug.
Den Nutzen meiner Routinen habe ich nun schon jahrzehntelang erfahren und deshalb halte ich auch so mühelos an ihnen fest.
Es gibt noch einen dritten Zeit-Nutzen (neben der flotteren Erledigung und der nervigen “hab-ich-jetzt-Lust” Denkschleife) und der spart mir auch Denkzeit: ich verbringe keine Zeit mit den lähmenden Gedanken rund um die Unordnung; ich frage mich nicht, wie ich mir am Wochenende Zeit fürs Aufräumen aus den Rippen quetsche; wir streiten kaum (“nie” würde mir ja niemand glauben, mit zwei Kindern) über das Thema.
Das ist für mich eigentlich die größte Freiheit. Die Freiheit von immer wiederkehrenden, nervigen oder sogar lähmenden Gedanken.
Im nächsten Blog mache ich mir Gedanken, wie es gelingt, sich neue Routinen anzugewöhnen.
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Und übrigens: wir misten nicht aus. Wir machen eine Bestandsaufnahme: des Lebens, der Wünsche und der Bedürfnisse.
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