Bücher aus­mis­ten – ich habs gemacht

Katrin-Ordnungscoach-in-Wien__

Was ich fürs Bücher aus­mis­ten bekom­men habe

Ja, „mal wie­der“ könnte man sagen. Es ist ja nicht das erste Mal, dass ich über das Bücher aus­mis­ten schreibe. Aber dies­mal war es doch anders, weil viel umfang­rei­cher. Und: ich konnte mei­nen Mann dazu ani­mie­ren, im rich­tig gro­ßen Stil mit­zu­ma­chen.

Ange­fan­gen hat es mit der Erkennt­nis, dass ja nicht nur der Inhalt von Rega­len aus­ge­mis­tet wer­den kann, son­dern ganze Regale. Vor allem, wenn man danach rich­tig Platz gewin­nen würde. Ich weiß schon, das ist ziem­lich radi­kal und ich würde es mei­nen Kun­den und Kun­din­nen auch nie emp­feh­len. Aber ich hatte plötz­lich rich­tig Freude bei dem Gedan­ken, eine Wand frei zu bekom­men und die Woh­nung zu lich­ten.

Ziel: 300 Bücher und ein paar Vor­stel­lun­gen weni­ger

In Frage stan­den zwei Bücher­re­gale, jeweils 2,20 m hoch und 80 cm breit – es ging also unge­fähr um 300 Bücher.

Als ich mei­nen Mann von mei­nem Vor­ha­ben erzählte, hab ich mit gro­ßem Wider­stand gerech­net. Aber offen­bar habe ich die rich­ti­gen Worte gefun­den und er war gleich bereit mit­zu­ma­chen. Nicht ganz ohne Bauch­schmer­zen, was ja auch ver­ständ­lich ist.

Schwer moti­viert habe ich gleich am nächs­ten Tag los­ge­legt, mei­nen Teil zu erle­di­gen. Den Anfang hat das Regal mit dem Brock­haus gemacht. Das war nun auch für mich nicht ein­fach, denn das war das Geschenk mei­ner Eltern zum Uni­ab­schluss. Jah­re­lang stand er reprä­sen­ta­tiv im Regal – ein Uten­sil, dass in jeden Haus­halt gehört – mit die­ser Vor­stel­lung war ich auf­ge­wach­sen und als Kind habe ich auch tat­säch­lich Stun­den damit ver­bracht, in den dicken Bän­den zu blät­tern. In den fast 20 Jah­ren, in den ich meine Aus­gabe beses­sen habe, habe ich viel­leicht 100 mal nach Infor­ma­tio­nen darin gesucht. Ein kla­rer Fall also von Platz­räu­ber. Mit den 15 Bän­den habe ich mich nicht nur von einer Vor­stel­lung ver­ab­schie­det, son­dern auch vom Sym­bol zu einer Erin­ne­run:. der Erin­ne­rung daran, dass ich ein Stu­dium abge­schlos­sen habe und meine Eltern damit sehr stolz gemacht habe. Das aber ist fast 20 Jahre vor­bei. Inzwi­schen sind soviele andere Dinge pas­siert, die mein Leben prä­gen und mein Stu­dium sollte also nicht mehr soviel Platz in unse­rer gemein­sa­men Woh­nung ein­neh­men. Außer­dem ist die Erin­ne­rung nicht an den Brock­haus geket­tet – sie wird mir blei­ben, auch wenn der Brock­haus geht. „Es wird ein guter Tausch“, habe ich mir gesagt, „es wird Platz für etwas, dass JETZT in mei­nem Leben, im Leben mei­ner Fami­lie wich­tig ist“.

Die Bücher müs­sen sich ein paar Fra­gen gefal­len las­sen

Was danach kam, war viel ein­fa­cher. Ich hatte ein kla­res Ziel: eines der bei­den Regale soll leer wer­den. Wie auch schon bei mei­nen Stun­den beim Bücher aus­mis­ten, habe ich jeden Titel in Augen­schein genom­men. Dies­mal aber etwas genauer: wusste ich nicht mehr, worum es in dem Buch ging, habe ich die Inhalts­an­gabe gele­sen und wenn ich selbst dann keine Ahnung hatte, wovon das Buch han­delte, kam es in eine Bana­nen­kiste. Offen­bar hatte es über­haupt kei­nen Ein­druck bei mir hin­ter­las­sen, also gab es auch kei­nen Grund es zu behal­ten.

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Wäh­rend ich meine Bestände so durch­ging, fiel mir auf, wie viele Geschich­ten ich gele­sen habe, in denen Kin­der ent­führt, getö­tet oder miß­han­delt wer­den. Seit ich selbst Kin­der habe, lese ich der­ar­tige Bücher nicht mehr – ich halte es ein­fach nicht aus. Also war auch hier die Ent­schei­dung klar: diese Bücher will ich nicht mehr in unse­rer Woh­nung haben.

Dann gab es die Bücher, an die ich mich zwar noch erin­nern konnte und die mir auch gefal­len hat­ten, die aber zu einem längst ver­gan­ge­nen Lebens­ab­schnitt gehö­ren: Betty Blue von Phil­lip Djian ist zum Bei­spiel so ein Buch. Das habe ich mit 18 gele­sen. Damals hat es mich schwer beein­druckt und ich habe im Anschluss fast alles von Djian gele­sen. Aber sollte er des­halb noch hier ste­hen? Ich fand nein und damit wan­derte er in die Bana­nen­kiste. Anders als meine John Irving Samm­lung. Auch die gehört zu einem ande­ren Lebens­ab­schnitt und seine letz­ten Bücher haben mir ganz und gar nicht gefal­len. Ich hebe sie aber auf, weil ich denke, dass meine Kin­der damit viel­leicht genauso in einen Lese­sog fin­den wie ich damals. Obwohl, wenn ich so dar­über nach­denke wäh­rend ich das schreibe…. dann reicht es ja wohl, wenn ich drei Bücher von John Irving auf­hebe. Ja, ich denke, ich werde unse­rer Haus­ge­mein­schaft heute noch ein paar Irvings anbie­ten.

In den unte­ren Rega­len ver­sam­mel­ten sich meine Bild­bände: Rei­se­bild­bände, Aus­stel­lungs­ka­ta­loge und Muse­ums­ka­ta­loge. Dick, schwer und schön anzu­se­hen. Und natür­lich ein Beweis, dass ich mal in Aus­stel­lun­gen war…Kaum eines die­ser Werke habe ich nach dem Kauf mehr als fünf­mal in der Hand gehabt. Warum also auf­he­ben? Weil sie mich daran erin­nern, dass ich mal in St. Peters­burg war? Weil sie mein kurz auf­fla­ckern­des Inter­esse für El Greco doku­men­tie­ren (so kurz, dass man von Inter­esse gar nicht spre­chen darf)? Weil sie eines der ers­ten „Erwach­se­nen­ge­schenke“ mei­ner Schwes­tern waren, wie das Foto­buch über Mari­lyn Mon­roe?

Am Ende hatte ich drei Bana­nen­kis­ten gefüllt. Weil ich meine Haus­ge­mein­schaft nicht über­for­dern wollte, brachte ich nur eine davon in unse­ren Ein­gang. Wie auch die letz­ten Mal, erwie­sen sich meine Nach­barn als sehr dank­bare und zuver­läs­sige Abneh­mer. Nach zwei Tagen waren die Bücher weg. Die ande­ren bei­den Kis­ten habe ich nach und nach in Bücher­ta­schen in unse­rer Nähe gebracht.

Meine Bücher gehen auf Rei­sen

Als ich vor ein paar Wochen mei­ner 80-jäh­ri­gen Nach­ba­rin davon erzählte, wie ich das mit dem Bücher aus­mis­ten mache, meinte sie „Ach, dann ist der Rin­gel­natz wohl auch von Dir? Den hab ich mir genom­men.“ Und eine andere Nach­ba­rin hat gleich mehr­fach zuge­schla­gen – als ich sie letz­tens in ihrer Woh­nung besucht habe, habe ich dort meh­rere „mei­ner“ Bücher ent­deckt. Der Gedanke, dass meine Bücher in den ver­schie­de­nen Woh­nun­gen unse­res Hau­ses ste­hen und viel­leicht gerade gele­sen wer­den, macht mich auch nach Wochen noch sehr zufrie­den.

Und was habe ich jetzt fürs Bücher aus­mis­ten bekom­men? Nicht nur mehr Platz, son­dern auch das Wis­sen, dass mich jetzt – fast – nur noch Bücher beglei­ten, die ich wirk­lich schätze, die mich beein­druckt und posi­tiv beein­flusst haben.

Was mein Mann zu all­dem sagt – das gibt es dem­nächst hier zu lesen.

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