Die 5 bes­ten Auf­räum­rou­ti­nen

Routinen sind wichtige Helfer für die Alltagsordnung

Wach­sen Ihnen beim Wort “Rou­ti­nen” graue Haare? Oder mögen Sie Rou­ti­nen, weil Sie ihnen Struk­tur und Sicher­heit geben? Damit Sie keine unnö­tige Lese­zeit in die­sen Arti­kel inves­tie­ren, schi­cke ich eines gleich vor­weg: Ord­nung ohne Auf­räum­rou­ti­nen funk­tio­niert nicht. Oder bes­ser gesagt: nicht lange und nicht neben­her. Wenn Sie also zur Frak­tion “Auf­räum­rou­ti­nen sind was für lang­wei­lige Spie­ßer” gehö­ren, dann brau­chen Sie eigent­lich gar nicht wei­ter­zu­le­sen. Wenn Sie aller­dings auch in nur einer Zelle Ihres Kör­pers spü­ren, dass Sie sich mit die­sem Gedan­ken einen Frei­brief aus­stel­len, der Sie im Chaos hält, dann loh­nen sich die nächs­ten 10 Minu­ten für Sie auf jeden Fall. Und wenn Sie ohne­hin Rou­ti­nen als hilf­rei­che All­tags­be­glei­ter schät­zen, dann sind Sie hier gold­rich­tig.

Auf­räum­rou­ti­nen und Spon­ta­ni­tät

Als ers­tes will ich mal mit die­sem ärger­li­chen Miss­ver­ständ­nis auf­räu­men, dass Rou­ti­nen – und hier natür­lich beson­ders Auf­räum­rou­ti­nen – nur was für lang­wei­lige Men­schen sind. Men­schen, die kei­nen Sinn für Spon­ta­ni­tät und Krea­ti­vi­tät haben. Leute, die zwang­haft kon­troll­süch­tig sind und ängst­lich. Ganz ehr­lich? Ich bin wirk­lich belei­digt, wenn ich sol­chen Vor­ur­tei­len begegne. Ich erlaube mir noch ein wenig mehr Ehr­lich­keit: Leute, die man­tra­ar­tig behau­pen, Rou­ti­nen und sie wür­den ein­fach nicht zusam­men­pas­sen, weil sie schlicht zu krea­tiv und spon­tan seien, suchen meist ein­fach eine Ent­schul­di­gung. Ist es denn nicht eigent­lich ein Zei­chen von Krea­ti­vi­tät offen für Neues zu sein? Warum also nicht mal ein paar Rou­ti­nen aus­pro­bie­ren? Ich darf das hier auch so scho­nungs­los sagen, denn ich kenne sol­che Man­tras von mir selbst. “Die Tech­nik und ich pas­sen ein­fach nicht zusam­men” – war jah­re­lang mein Credo. Bis ich mir damit selbst auf die Ner­ven gegan­gen bin und ver­stan­den habe, dass ich mir damit selbst ein Bein stelle. Jah­re­lang habe ich so ziem­lich erfolg­reich vie­les ver­hin­dert, was ich mir ins­ge­heim gewünscht habe.
Mein Tipp für alle, die sich ange­spro­chen füh­len: Ent­we­der Sie ste­hen klar dazu, dass Sie ein­fach kei­nen Bock haben. Der Vor­teil für Sie wäre: Sie hal­ten sich die Mög­lich­keit offen, doch irgend­wann mal Bock zu haben. Oder Sie stre­cken Ihre krea­ti­ven Füh­ler mal in Rich­tung Auf­räum­rou­ti­nen aus. Was kann schon Schreck­li­ches pas­sie­ren?

Schlaue Auf­räum­rou­ti­nen als Zeit­spen­der

Sie sind immer noch ein wenig skep­tisch? Dann las­sen Sie mich jetzt mal ganz unge­hemmt das Lob­lieb der Rou­tine sin­gen.

Wenn ich von Rou­ti­nen spre­che, dann meine ich schlaue Rou­ti­nen. Schlaue Auf­räum­rou­ti­nen hel­fen Ihnen

jeden
ein­zel­nen
Tag.

Sie erlö­sen Sie näm­lich von einer ganz anstren­gen­den Sache: Denk­ar­beit! Eine gut geölte Auf­räum­rou­tine ist wie eine lang­jäh­rige Assis­ten­tin, die

  • ganz genau weiß, wann was zu tun ist
  • auch nicht soooo span­nen­den Auf­ga­ben ein­fach erle­digt
  • Dinge abar­bei­tet, ohne dass Sie es über­haupt mer­ken
  • nicht nör­gelt “ich hab da jetzt keine Lust drauf” oder “wääääh, das ist soooo lang­wei­lig”.

Hin­ter jeder Rou­tine steckt ein Gewinn

Wenn Sie zu den Routinenskeptiker*innen gehö­ren (und bis hier­her gele­sen haben), dann möchte ich Sie jetzt bit­ten, sich Ihren All­tag mal vor Augen zu füh­ren. Sie wer­den natür­lich fest­stel­len, dass Sie bereits viele Rou­ti­nen befol­gen. Warum? Den­ken Sie jetzt “na – weil ich muss”. Auf die Gefahr hin, mich jetzt echt unbe­liebt zu machen: ich stelle das voll­um­fäng­lich in Frage. Hin­ter jeder Ihrer Rou­ti­nen steckt ein Vor­teil, den Sie gerne haben möch­ten und des­halb fol­gen Sie Ihrer Rou­tine. Sogar mor­gens auf­ste­hen und in die – viel­leicht unge­liebte – gehen. Sie mögen den­ken, sie wer­den dazu gezwun­gen. Aber das ist nicht so. Sie haben einen Vor­teil davon: ein fes­tes Ein­kom­men, lus­tige Kolle*innen, einen kur­zen Arbeits­weg. Was auch immer es ist – es ist Ihnen im Moment wich­tig genug, dass Sie dazu eine Rou­tine ent­wi­ckelt haben und ihr fol­gen.
Nicht anders funk­tio­nie­ren Auf­räum­rou­ti­nen: wir gewich­ten den Vor­teil so hoch, dass wir unse­rer Rou­tine blind ver­trauen.

Auf­räum­rou­ti­nen geben Sicher­heit

Womit wir bei einem wei­te­ren Vor­teil wären: der Sicher­heit, dass etwas funk­tio­niert. Immer und ohne Aus­nahme. Wir kön­nen und 1000%ig dar­auf ver­las­sen: wenn wir unse­ren Auf­räum­rou­ti­nen fol­gen, bekom­men wir immer genau das Ergeb­nis, nach dem wir stre­ben. Nicht so schlecht, oder?

Die 5 bes­ten Auf­räum­rou­ti­nen

Wenn Sie jetzt doch neu­gie­rig gewor­den sind und sich den­ken “Na – ein Ver­such wäre es wert” dann stelle ich Ihnen jetzt meine bes­ten Auf­räum­rou­ti­nen vor.

1. Weg­räu­men nach Gebrauch

Das ist die wich­tigste Auf­räum­rou­tine über­haupt. Alles, was Sie ver­wen­det haben, räu­men Sie nach Gebrauch wie­der weg. Erst dann ist erle­digt, wofür Sie die Dinge gebraucht haben. Ein Bei­spiele: Der Ein­kaufs­zet­tel ist erst fer­tig geschrie­ben, wenn Block und Stift wie­der an ihrem Platz sind. Nicht schon, wenn alles notiert ist.
Das Essen ist erst been­det, wenn das Geschirr im Geschirr­spü­ler ist, oder gespült. Die Zuta­ten wie­der an ihrem Platz sind. Die Arbeits­flä­che sau­ber und der Tisch abge­räumt ist. Nicht schon, wenn Sie satt sind.
Been­den Sie Ihre Auf­ga­ben voh­rer, haben Sie über­all diese klei­nen Auf­ga­ben­reste her­um­lie­gen. Neh­men Sie sich die paar Minu­ten extra und genie­ßen Sie das Gefühl, Ihre Auf­gabe wirk­lich abge­schlos­sen zu haben.
Diese Rou­tine geht aller­dings erst dann, wenn Sie wirk­lich für jedes Ding einen fes­ten Platz haben. Even­tu­ell steht davor noch die Bestands­auf­nahme an.

2. Post sich­ten

Die All­tags­post sichte ich jeden Tag. Ohne Aus­nahme. Was ich nicht mache: ich erle­dige die Post nicht. D.h. ich über­weise nicht gleich die Rech­nun­gen, lese nicht gleich wich­tige Infos, ver­ein­bare nicht gleich Ter­mine. Aber ich sor­tiere sofort in “To-Do”, “Ablage” und “Alt­pa­pier”. Wenn Sie sich für diese Auf­räum­rou­tine 2 Minu­ten jeden Tag neh­men, ver­ab­schie­den Sie sich auto­ma­tisch von gemisch­ten Papier­sta­peln, die über­all ver­teilt sind. Außer­dem haben Sie so immer einen Über­blick über alles, was zu erle­di­gen ist und kom­men nicht in Ver­zug.

3. Wasch­ma­schine und Spül­ma­schine

Die Wasch­ma­schine und die Spül­ma­schine räu­men wir immer sofort aus. Jaaaa – auch wenn es spät ist und wir schon müde sind. Auch wir sprin­gen nicht begeis­tert vom Sofa, wenn das durch­drin­gende Piep­sen unschön tönt. Trotz­dem: wir gewich­ten den Vor­teil des aus­ge­räum­ten Geschirr­spü­lers am Mor­gen und der nicht müf­feln­den Wäsche höhre als die paar Minu­ten Arbeit.

4. Wäsche weg­räu­men

Vor der Wäsche ist nach der Wäsche. Da geht’s uns allen gleich. Wenn die Wäsche tro­cken ist, legen wir sie sofort zusam­men. Wir hän­gen sie nicht nur ab und legen sie “für spä­ter” in den Wäsche­korb (den wir nicht­mal haben). Jeder und jede in unse­rer Fami­lie räumt seine/​ihre eigene Wäsche zurück in den Schrank. Man­che eher – man­che (ähm) spä­ter. Der Wäsche­stän­der wird ein­ge­klappt und auf­ge­räumt. Dauer? Maxi­mal 10 Minu­ten. Ich muss aller­dings dazu sagen, dass wir nicht auf­wän­dig her­um­fal­ten. Wir sind prag­ma­ti­sche Fal­ter und ver­zich­ten gerne auf umständ­li­che “Live-Hacks”.

5. Nichts kau­fen!

Ja – auch das ist eine Rou­tine, die erst ein­ge­übt wer­den will. Nichts kau­fen, was wir nicht brau­chen. Zwei Fra­gen hel­fen dabei beson­ders gut, sich von den Objek­ten der Begierde nicht zum Kauf drän­gen zu las­sen:
a) habe ich für Dich eine Alter­na­tive, die gut genug funk­tio­niert?
b) weiß ich, wo ich Dich hin­stelle?
Zu die­sem Thema habe ich schon viel geschrie­ben – daher belasse ich es jetzt dabei. Wenn Sie mehr dazu lesen möch­ten, dann kön­nen Sie das hier und hier und hier und hier und hier tun.

Ord­nung hal­ten ganz neben­bei?
So geht’s!

Die 9 Top-Rou­ti­nen für Ihren ordent­li­chen All­tag plus 5 Stra­te­gien für Ihr Rou­tine-Trai­ning.

  • Zwei Merk­lis­ten
  • Eine Erfolgs­liste


Auf­räum­rou­ti­nen und die doofe Lust

Zum Schluss möchte Sie sich noch etwas mit­ge­ben, was ich “lang­wei­lige Erwach­se­nen­wahr­heit” nenne. Rou­ti­nen und Lust haben wenig mit­ein­an­der zu tun. Bei der Rou­ti­nen geht es nicht darum, etwas aus Lust zu tun. Wenn Sie jeden Tag auf die Lust war­ten, dann wer­den Sie jeden Tag ins Bett gehen, ohne Ihre Rou­ti­nen erle­digt zu haben. Das ist übri­gens auch etwas, was ich unse­ren Kin­dern sage, wenn sie über die man­gelnde Lust jam­mern “Dann machs halt ohne Lust”. Lust haben Sie auf den Vor­teil, den Ihnen Ihre Rou­tine ver­schafft. Z.B. die auf­ge­räumte Küche am Mor­gen, oder die über­sicht­li­chen Papiere.
Das­selbe gilt übri­gens für die Müdig­keit. Alle Auf­räum­rou­ti­nen sind auch mit leich­ter Müdig­keit zu meis­tern. Ehr­lich!
Und zum Schluss noch eine wirk­lich gute Nach­richt: wenn Sie es geschafft haben, sich Ihre Auf­räum­rou­ti­nen zu Ihrem ganz pri­va­ten schlauen Auto­pi­lo­ten zu machen, dann kön­nen Sie es sich auch mal erlau­ben, auf sie zu pfei­fen, ohne befürch­ten zu müs­sen, dass das Chaos wie­der die Vor­herr­schaft über­nimmt.

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Mit ein­fa­chen Rou­ti­nen kön­nen Sie jeden Tag dafür sor­gen, dass Sie Ihre Wunsch­ordnung zuhause erhal­ten. Ich habe die 9 bes­ten Ord­nungs­rou­ti­nen und die 5 bes­ten Stra­te­gien fürs Durch­hal­ten zusam­men­ge­fasst. Hier kön­nen Sie sie kos­ten­los anfor­dern:
Die 9 bes­ten Ord­nungs­rou­ti­nen

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Und übri­gens: wir mis­ten nicht aus. Wir machen eine Bestands­auf­nahme: des Lebens, der Wün­sche und der Bedürf­nisse.

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