Abla­ge­sys­tem – oder die Flucht vor dem Haken

Ablage

Kein Abla­ge­sys­tem ohne Haken

Ken­nen Sie den Aus­druck “Trust the Sys­tem”? Also “Ver­traue dem Sys­tem?” Ich kannte ihn bis vor Kur­zem nicht. Dabei spre­che ich genau dar­über oft, wenn ich mich mit mei­nen Kun­din­nen und Kun­den über deren Abla­ge­sys­tem her­ma­che. Ja “her­ma­chen” ist genau der rich­tige Aus­druck. Ich liebe es, wenn aus Papier­ge­bir­gen kleine Hügel wer­den; wenn der Alt­pa­pier­hau­fen anschwillt und wenn sich aus einem kon­fu­sen Durch­ein­an­der ein ein­fa­ches Sys­tem schält.

Wer mich bis­her zur Papier­be­zwin­gung geru­fen hat, hatte vor­her schon eine ganze Menge aus­pro­biert. Ver­schie­dene Metho­den und unter­schied­li­che Ord­nungs­sys­teme. Irgend­wann war dann alles hübsch durch­mischt und die Über­sicht hatte sich belei­digt in eine Ecke ver­zo­gen.

Nach dem Haken ist vor dem Haken

Was pas­siert war, folgt immer dem glei­chen Ablauf:

  1. Neues tol­les Sys­tem – viel­leicht auf Insta­gram oder You­tube ent­deckt – her damit
  2. Mate­rial gekauft und moti­viert gewe­sen
  3. neues Sys­tem aus­pro­biert und immer noch begeis­tert gewe­sen
  4. Haken! Was? Wo kommt denn der Haken her? Davon hat mir nie­mand was gesagt! Das Sys­tem ist ja Schrott und für meine Zwe­cke unge­eig­net.
  5. Suche nach einem bes­se­ren Sys­tem

Die Punkte 1–5 wie­der­ho­len sich in regel­mä­ßi­gen Abstän­den.

Der Haken im Sys­tem – ganz rich­tig. Vor dem warnt nie­mand. Aber es gibt ihn. In jedem Abla­ge­sys­tem, in jeder Auf­räum­rou­tine und jeder Ord­nungs­me­thode. Wenn Sie also den Haken besei­ti­gen wol­len, fin­den Sie auch ganz sicher eine Methode oder ein Sys­tem, dass das tut. Aber Sie kön­nen dar­auf wet­ten, dass dafür ein ande­rer Haken nur dar­auf lau­ert, sich zu prä­sen­tie­ren. “Ätsch – mit mir hast Du nicht gerech­net, was?” Des­halb gibt es auch nur eine Methode, um nach Punkt 4 nicht in der Schleife Suchen – Fin­den – Ärgern – Suchen zu lan­den: Sie akzep­tie­ren den Haken.

Ohne Geduld keine Rou­tine

Ein Abla­ge­sys­tem kann nur dann funk­tio­nie­ren, wenn wir uns mit ihm ver­traut machen. Wir brau­chen also Zeit zum Üben. Erst durch die Übung bekom­men wir die Rou­tine, die uns hilft bestimmte Tätig­kei­ten mit wenig Auf­wand zu erle­di­gen. Durch die Übung ler­nen wir auch, wie wir mit dem Haken umge­hen. Und dann ist er schon bald nur noch ein Häk­chen.

Also – egal für wel­ches Abla­ge­sys­tem, wurscht für wel­che Auf­räum­rou­tine und schnurz­piep für wel­che Ord­nungs­me­thode Sie sich ent­schei­den, Sie brau­chen zwei Dinge:

  1. Zeit, um sich damit ver­traut zu machen
  2. Das Ver­trauen, dass die Methode auch mit dem Haken für Sie gut genug funk­tio­nie­ren wird.

Gut genug – darum geht es bei einer leich­ten Ord­nung. Ich selbst strebe bei uns zuhause keine Per­fek­tion an. Da hätte ich sonst schön viel zu tun. Nein – gut genug ist das neue per­fekt. Ord­nung ist ja kein Selbst­zweck, son­dern soll mich und unsere Fami­lie ledig­lich bei etwas unter­stüt­zen. Mich z.B. beim “Faul-sein-dür­fen” und beim “Unab­hän­gig von Din­gen sein.”

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Wenn ich mich selbst frus­trie­ren möchte, dann schau ich mir Ord­nungs­vi­deos an. Ich will gar nicht sagen, dass die nicht hilf­reich sein kön­nen – aber die Latte hängt bei man­chen so wahn­sin­nig hoch (zumindst für meine Maß­stäbe).

Aber noch­mal zurück zum Sys­tem-Hop­ping.

Manch­mal ist es tat­säch­lich nötig, ein Sys­tem zu wech­seln. Z.B. wenn zum alt­be­kann­ten Haken auch neue Haken auf­tau­chen. Oder sich das Ziel ändert. Meist ist es aber aus­rei­chend inner­halb des Sys­tems an ein paar Schrau­ben zu dre­hen. Das Schöne an einem ver­trau­ten Sys­tem ist ja, dass man eine uner­schüt­ter­li­che Basis hat, die sich schon zig­fach bewährt hat. Je mehr man ver­traut – desto mehr ver­traut man – desto mehr ver­traut man.

Jedes Sys­tem bie­tet genug Fle­xi­bi­li­tät um kleine Ände­run­gen vor­zu­neh­men. Oder rich­ti­ger gesagt: kleine Ver­bes­se­run­gen. Die Japa­ner haben dafür den Begriff “Kai-Zen” – Ver­bes­se­rung in klei­nen Schrit­ten. Wer sein Sys­tem so ver­wen­det bekommt bei­des: das Poten­tial zur Ver­bes­se­rung und die uner­schüt­ter­li­che Basis durch die Ver­traut­heit. Cool oder?

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